Hallo!
Auch in diesem Jahr verfolgen wir mit Sorge einer Erkrankung in der Bevölkerung. EHEC!! Hier zu EHEC ein paar Informationen vom Landesgesundheitsamt in Hannover:
Häufung von EHEC-Infektionen in Norddeutschland
In Niedersachsen und weiteren Bundesländern sind in den letzten Tagen vermehrt Infektionen mit blutigem Durchfall aufgetreten. Betroffen ist dabei hauptsächlich Norddeutschland. Auch wenn die Ergebnisse der Labordiagnostik für die meisten Fälle noch nicht vorliegen, ist davon auszugehen, dass es sich um Infektionen mit EHEC-Bakterien handelt.
Bei einer Infektion mit EHEC-Bakterien können blutige Durchfälle auftreten. In einigen Fällen kommt es zum Auftreten des sog. HUS (HUS: Hämolytisch-Urämisches Syndrom). Dies kann es zu bleibenden Schädigungen der Nieren und des Gehirns kommen, die bei schweren Verläufen auch zum Tode führen können.
Daher sollte beim Auftreten von Verdachtssymptomen wie blutigem Durchfall umgehend ein Arzt aufgesucht werden, damit frühzeitig eine adäquate Behandlung erfolgen kann!
Eine gemeinsame Infektionsquelle konnte bisher nicht ermittelt werden, die Ursachenfindung läuft mit Nachdruck. Da es aber erste Hinweise darauf gibt, dass Gemüse als Infektionsquelle in Frage kommt, muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse und Obst vor dem rohen Verzehr gründlich gereinigt werden müssen.
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC)
Diese Informationen richten sich primär an Ärztinnen/Ärzte und medizinisches Fachpersonal
Vorbemerkung
Darmbakterien der Art Escherichia coli sind in der Regel harmlos. Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind jedoch eine gefährliche Gruppe dieser Art. Sie können durch Abgabe von Zellgiften beim Menschen schwere Krankheitserscheinungen hervorrufen.
Die nachfolgenden Informationen geben Hinweise zum Krankheitsbild, zu den Übertragungswegen sowie zu vorbeugenden Maßnahmen.
Krankheitsbild
Die Mehrzahl der Infektionen durch EHEC-Bakterien verläuft ohne erkennbare klinische Krankheitserscheinungen. Als häufigstes Symptom tritt wäßriger Durchfall auf, der oftmals mit kolikartigen Bauchschmerzen, Erbrechen und leichtem Fieber einhergeht. In etwa 20% der Fälle entwickeln sich blutige Durchfälle, die dann - insbesondere bei Kindern - sehr häufig in die lebensbedrohliche Komplikation des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) übergehen. Dabei kann es zu bleibenden Schädigungen der Nieren und auch des Gehirns kommen, die bei schweren Verlaufsformen sogar zum Tode führen können. Der Erreger wird in der Regel für 5 bis 20 Tage über den Stuhl ausgeschieden, in Einzelfällen kann sich dies jedoch auch über Wochen oder Monate erstrecken.
Übertragungswege
Es ist davon auszugehen, dass EHEC-Bakterien mittlerweile innerhalb der Bevölkerung weit verbreitet sind. Von Mensch zu Mensch werden die Erreger vorrangig durch Schmierinfektion (Handkontakt) übertragen.
EHEC-Bakterien befinden sich auch im Kot von Nutztieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Werden von diesen Tieren stammende Lebensmittel bei der Gewinnung und/oder nachfolgenden Behandlung mit EHEC verunreinigt, kann es beim Rohverzehr in Einzelfällen zu Infektionen kommen. Möglich ist eine solche Verunreinigung insbesondere bei roher Milch und rohem Fleisch.
Auch Vögel und andere Tier können den Erreger übertragen.
Daneben gibt es eine Reihe nachrangiger Übertragungswege (z.B durch sogenannte Kopfdüngung verunreinigtes Gemüse oder Salat; Baden in Gewässern, die beispielsweise durch Entenkot verschmutzt sind u.a.).
Empfohlenes Vorgehen beim Auftreten von Verdachtssymptomen
Bei anhaltenden wässrigen Durchfällen, insbesondere wenn sie mit Bauchkrämpfen einhergehen, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Blutiger Durchfall, vor allem bei Kindern unter 12 Jahren, bedeutet ein Alarmsignal! In diesen Fällen sollte unverzüglich ein Arzt hinzugezogen werden. In der Regel wird eine stationäre Behandlung dringend erforderlich sein.
Durchfallerkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten sollten dem zuständigen Gesundheitsamt angezeigt werden.
Empfohlene vorbeugende Maßnahmen
Persönliche Hygiene
Händewaschen nach dem Toilettengang, vor dem Essen und vor der Zubereitung von Mahlzeiten ist eine besonders wichtige Vorbeugungsmaßnahme. Dies gilt in ganz besonderer Weise für Gemeinschaftseinrichtungen. Auch nach dem Spielen mit Tieren sollte dies selbstverständlich sein.
Umgang mit Lebensmitteln
Lebensmittel tierischer Herkunft sollten grundsätzlich nicht roh verzehrt werden. Fleisch sollte nur gut durchgegart gegessen werden. Pasteurisierte und ultrahocherhitzte Milch sind unbedenklich. Rohmilch vom Bauern (sog. "ab Hof-Milch") muss immer abgekocht werden. Da Vorzugsmilch (eine ausschließlich von zugelassenen Betrieben abgegebene Rohmilch) unter besonderen Hygienebedingungen gewonnen wird, besteht nur ein geringes Risiko. Die Mehrzahl der im Handel befindlichen Milchprodukte ist nicht aus Rohmilch hergestellt bzw. wird nach der Herstellung wärmebehandelt und ist daher völlig risikolos.
Nach dem Kauf müssen rohe Lebensmittel tierischer Herkunft alsbald im Kühlschrank gelagert werden. Mögliche Schmierinfektionen durch Auftauwasser tiefgefrorener Lebensmittel sind zu vermeiden (Auftauwasser sofort beseitigen; kein Kontakt mit Arbeitsflächen und anderen Lebensmitteln; ggf. Reinigung mit heißem Wasser; bei Handkontakt anschließend Hände waschen).
Gemüse sollte, bevor es als Rohkost verzehrt wird, gründlich geputzt und gewaschen werden. Dies gilt auch für Salat und Kräuter.